Bericht über den Neuanfang 1958-59 von Matthias Ludwig

Nachdem sich im Frühjahr des Jahres 1958 an Sonntagnachmittagen immer mehr Fußballbegeisterte auf dem Mettendorfer Sportplatz trafen, um dort ein Spielchen auszutragen, kam die Idee auf, den seit einigen Jahren „auf Eis” liegenden FC Mettendorf wieder ins Leben zu rufen; die Initiatoren hierzu waren vor allem Rudolf Spoden und die Brüder Johann und Jakob Wolsfeld.

Es wurde dann eine Zusammenkunft im Vereinslokal Göbel einberufen, die anfangs zu wenig Optimismus Anlass gab, doch nachdem wir Sinspelter (Hermann Weber, Walter Herrmann und ich) unsere Bereitschaft zusagten, stand der Beschluss, wieder eine Fußballmannschaft zu gründen, fest.

Es wurde zuerst einmal ein Freundschaftsspiel in Lahr gegen die DJK Lahr/Hüttingen ausgetragen, welches mit einem gerechten 2:2 endete, wobei mir die beiden ersten Tore für den “neuen” FC Mettendorf gelangen. Das Rückspiel in Mettendorf gewannen wir mit 4:1, wobei Horst Kliche und Walter Herrmann jeweils zweimal erfolgreich waren. Ein systematisches Training gab es damals noch nicht, einmal die Woche hatten wir ein Pflichttraining, aber wer Zeit und Lust hatte, traf sich öfters an den Sommerabenden zum Üben.

Am 3. August spielten wir dann erstmals mit Spielerpässen auf dem Sportfest in Lahr mit folgender Aufstellung:

Im Tor Heinz Schwarz (18 Jahre),
Verteidigung: Klaus Hamper und Manfred Dichter,
Läuferreihe: Willi Wolfers (19 J.), Rudolf Spoden (20/21), Heinz Dichter (20/21),
Sturm: Walter Hermann (20), Matthias Ludwig (18), Horst Kliche (18), Jakob Wolsfeld (19/20), Johann Wolsfeld (21).

Eine junge Mannschaft also, nur der etwas ältere Manfred Dichter und “Oldie” Klaus Hamper – von uns auch liebevoll “Theis-Papa” genannt – verdarben etwas den Durchschnitt. Zum weiteren Aufgebot zählten damals ebenfalls Christian Weyandt (18), Herman Weber (20) sowie die “reaktivierten” Spieler Josef Kickert und Alfred Fandel und andere.

In den Vorstand wurden gewählt:
1. Vorsitzender: Alois Britz
2. Vorsitzender: Matthias Wagner
Kassierer: Günter Walzer
Schriftführer: Matthias Ludwig
Zum Spielführer wählten wir Rudolf Spoden.

Auf diesem Sportfest in Lahr gewannen wir nach Siegen über Neuerburg (1. Kreisklasse) mit 1:0 und Ernzen (2. Kreisklasse) mit 2:1 sowie einem 0:0 gegen Körperich Res. den ersten Pokal, was abends anläßlich einer Tanzveranstaltung des Eifelvereins im Saale Gehlen ausgiebig gefeiert wurde.

Das folgende Bild zeigt die 1. Mannschaft Mettendorfs auf einem Sportfest in Lahr mit dem Endspielgegner Alsdorf-Niederweis

Mettendorfer Spieler auf dem Foto, hintere Reihe von links:
Karl-Heinz Böhmert, Willi Krippes, Heinz Schwarz, Walter Herrmann, Matthias Ludwig,
Horst Kliche, Adolf Michels, Hermann Weber
knieend als 3. von links mit Pokal: Jonny Wolsfeld

So starteten wir hoffnungsvoll in die Punktespiele der 3. Kreisklasse West, in die wir eingeteilt wurden.

Nach den klaren Auftaktsiegen gegen Körperich (5:1) und Neuerburg Res. (7:1) wurden wir bereits in unserem dritten und so wichtigen Spiel bei der DJK Lahr/Hüttingen mit einer Situation konfrontiert, die uns neu war: ein total überforderter Schiri – der auch damals als aktiver Spieler des SV Kruchten bekannte Sepp Klein aus Freilingen – benachteiligte uns, wo er nur konnte und stellte auch noch Jakob Wolsfeld und Horst Kliche vom Platz. Wir verloren mit 2:7, wussten, dass ein Protest gegen die Wertung des Spiels wenig Zweck hatte, lehnten jedoch in einem Schreiben an den Kreisvorstand diesen Schiri für die Zukunft ab – Uli Hoeness nahm sich dies 39 Jahre später sicher zum “Vorbild”! Nebenbei sei noch erwähnt, dass in diesen Jahren bei der DJK Lahr/H. die später nach Mettendorf verheirateten Brüder Alfred und Josef Thielen aktiv mitwirkten.

In einem weiteren “Schlüsselspiel” unterlagen wir zu Hause gegen die Staffelfavoriten Wolsfeld mit 1:3, wobei wir das große Pech hatten, unseren Spieler Willi Wolfers bereits in der 1. Halbzeit durch Verletzung zu verlieren; mit 10 Spielern – eine Auswechslung war damals noch nicht erlaubt – hatten wir keine Chance mehr. Gegen Ende der Saison wurden wir immer stärker, siegten sogar in Wolsfeld mit 3:0, aber die verlorenen Punkte waren nicht mehr aufzuholen. Wir konnten so unser zwischenzeitliches Ziel, den Aufstieg in die 2. Kreisklasse, nicht verwirklichen.

Mannschaftsaufstellungen sowie Spielberichte habe ich in dem damals geführten “Tagebuch des FC M.” festgehalten.

Nach der Winterpause konnten wir in der Kreispokalrunde noch einen Zahn zulegen. Eingeteilt waren wir in eine Gruppe mit den Mannschaften aus Bettingen, Oberweis und Neuerburg, die alle der 1. Kreisklasse angehörten und um den Landratspokal spielten sowie mit unserem “Dauerbrenner” Lahr/Hüttingen. Um die nächste Runde zu erreichen, mussten wir nur diese Mannschaft hinter uns lassen. Doch nach der Auftaktniederlage zu Hause gegen Bettingen mit 1:3 – in diesem Match verletzte sich Manfred Dichter ohne Einwirkung des Gegners so schwer, dass er kein weiteres Spiel für den Verein mehr bestreiten konnte – verloren wir kein Spiel mehr.

Wir steigerten uns von Spiel zu Spiel, und landeten nach unseren spektakulären Ergebnissen (gegen Oberweis 3:3 und 4:1, gegen Neuerburg 5:2 und 2:2, in Bettingen 2:2, 6:2 und 6:1 gegen Lahr/Hüttingen), noch vor den Vertretern der 1. Kreisklasse in der Tabelle!

In dieser Zeit verband uns eine einmalige Kameradschaft, die so manches spielerische Manko mehr als wettmachte. Anstelle von Manfred Dichter war Willi Krippes in die Mannschaft gekommen, er bildete mit dem zum Abwehrspieler umfunktionierten Jakob Wolsfeld ein starkes Verteidigungspaar; Klaus Hamper rückte für ihn in die Stürmerreihe.

Nachdem wir im Halbfinale in Irrel den Staffelsieger Wolsfeld mit 5:1 auseinandergenommen hatten, standen wir im Endspiel in Oberweis gegen den SV Fließem gegenüber. Unsere dreimalige Führung konnte der Gegner ausgleichen, doch in der Verlängerung erzielte Horst Kliche mit seinem 3. Treffer an diesem Tag das vielumjubelte Siegestor zum 4:3. Es war der 31.05.1959, der Tag der ersten Sinspelter Kirmes, und dass anschließend mächtig gefeiert wurde, versteht sich von selbst.

In der folgenden Spielzeit wurden wir Staffelsieger der 3. Kreisklasse West und stiegen mit “einem Jahr Verspätung” in die 2. Kreisklasse auf.

Es gab jetzt leider einen Schnitt in unserer Mannschaft – Rudi Spoden hatte aus betrieblichen Gründen aufgehört, Willi Wolfers und Horst Kliche veränderten sich beruflich ins Ruhrgebiet. Besonders schmerzlich war der Verlust unseres “Torschützen vom Dienst” Horst Kliche, er war in der Folgezeit nur schwer zu ersetzen.

Nach einem weiteren Aufstieg als Tabellenvierter in die 1. Kreisklasse – infolge der Klassen-Neueinteilung aufgrund der Gründung der Fußball-Bundesliga – ging es dann aber leider auch wieder bergab, die Mannschaft hatte häufig ein völlig neues Gesicht.

Matthias Ludwig
damaliger Spieler und Schriftführer

Spielberichte aus der Chronik von
Matthias Ludwig

Mettendorf, den 7.9.1958
Punktspiel: DJK Lahr-Hüttingen – FC Mettendorf          7:2 (2:1)

„Ein schwarzer Tag für uns! Weniger deprimierend ist die Tatsache, daß wir verloren, sondern wie wir verloren. Schlechtester Mann auf dem Platz war der Schiedsrichter aus Freilingen, der eine ganze Reihe unmöglicher Entscheidungen traf.

Zum Spielverlauf selbst:

Bis weit in die zweite Halbzeit hinein gab es ein schönes und schnelles Spiel. Die Führung der Platzherren konnte Kliche egalisieren, und nach der Pause hatten wir auch zuerst mehr vom Spiel, so daß Jakob Wolsfeld nochmals den Ausgleich erzielen konnte. Dann gab der Schiedsrichter uns einen Elfmeter nicht, und von diesem Zeitpunkt nahm das Verhängnis seinen Lauf. Unsere Abwehr deckte sehr schlecht, und da Torwart Schwarz auch nicht richtig „auf Draht“ war, hieß es im Nu 5:2. Nachdem Lahr auch noch einen Elfmeter geschenkt bekam, konnte es auf 6:2 erhöhen. Was hiernach folgte, hatte mit Fußball nicht mehr viel zu tun. Proteste, Unsportlichkeiten, Platzverweise für Wolsfeld Jak. und Kliche und zudem Verwarnungen für Hamper und Ludwig verwandelten das Spiel in einen Zirkus mit dem Schiedsrichter als Clown. Das sehr aufgebrachte Publikum sorgte für die richtige „Untermalung“. Unsere Abwehr getraute sich nicht mehr, im Strafraum den Ball zu berühren, da der Schiri jeden Moment hätte Elfmeter pfeifen können! Man war nie sicher vor ihm! Da beide Mannschaften zum Schluß recht lustlos spielten, passierte nicht mehr viel, die Platzherren konnten lediglich das Endresultat mit dem 7. Tor herstellen. In der 1. Halbzeit hatten die Gastgeber einen Elfmeter verschossen.“

Unsere Mannschaft:

Schwarz H.

Dichter M.                  Hamper Kl.

Dichter R.       Spoden R.        Wolfers W.

Herrmann H.  Ludwig M.      Wolsfeld J.      Kliche H.  Wolsfeld Joh.

Tabelle:

1.Wolsfeld17:66:0
2.Mettendorf14:94:2
3.Körperich10:104:2
4.Lahr-Hüttingen10:93:3
5.Alsdorf-Niederweis8:83:3
6.Rittersdorf7:142:4
7.Neuerburg Res.6:112:4
8.Wißmannsdorf8:130:6

Mettendorf, den 19.4.1959
Pokalspiel: SV Neuerburg – FC Mettendorf          2:2 (1:0)

Eine große Anzahl Mettendorfer Schlachtenbummler hatte die Reise ins Nachbarstädtchen mitgemacht, und sowohl sie als auch die Neuerburger Anhänger sind in diesem Spiel auf ihre Kosten gekommen. Es war ein sehr gutes Spiel, das sich beide Gegner lieferten, sehr schnell und technisch gewandt. Die große Beständigkeit der Mettendorfer Mannschaft beweist dieses Unentschieden in Neuerburg, man blieb in 4 Auswärtsspielen hintereinander unbesiegt, eroberte 6:2 Punkte und schoß ein Torverhältnis von 14:7 heraus. Das ist zweifellos eine Bilanz, auf die der FC Mettendorf stolz sein kann.

Wir spielten in der 1. Halbzeit mit dem Wind im Rücken, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Im Gegenteil, wir mußten einen 0:1 Rückstand mit in die Halbzeit nehmen. Das Tor resultierte aus einem indirekten Freistoß, den Schuß von Gruben lenkte Edmund Laubach mit der Fußspitze ins Tor.

Vorher wurde Wolfers vom Linksaußen hart angegangen, revanchierte sich dann auf etwas ausfallende Art, als er seinem Gegner einen Fußtritt versetzte. Der Schiedsrichter Reles aus Kruchten sah großzügig darüber hinweg.

Unsere schnellen Steilangriffe waren durch den Wind gehandicapt, der den Ball immer zu weit vors Tor trieb. Der Wind ließ in der 2. Hälfte etwas nach, bis dahin schienen die Gastgeber einem sicheren Sieg entgegenzusteuern, als Klaus Schmillen mit einem schönen 16m-Schuß Schwarz schlagen konnte.

Die Revanche für die 2:5 Vorspielniederlage schien den Neuerburgern geglückt. Man hatte aber die Rechnung ohne den Wirt, in diesem Falle ohne die Grün-Weißen gemacht. Wir Spieler mußten uns mehrere Lästerungen von Seiten der Spieler und Zuschauer gefallen lassen. Aber gerade das entfachte den alten Ehrgeiz in uns. Wir steigerten in der letzten Viertelstunde derart das Tempo, daß die Platzherren einfach nicht mehr mitkamen. Zum Glück fiel gleich das Anschlußtor: Wolfers flankte scharf vors Tor, Theo Laubach bekam den Ball nicht zu fassen und Kliche schob ins leere Gehäuse.

Jetzt wurde es in unserer Kolonie wieder lebendig. Unentwegt tobte jetzt das: FC vor – noch ein Tor! Sie sollten es haben, dieses Tor: Ludwig ließ am rechten Flügel 2–3 Mann stehen, Flanke zu Kliche, und aus der Luft setzt dieser den Ball in die Maschen.

In den letzten Spielminuten konnten wir dieses Ergebnis gut über die Zeit bringen. Unsere Mannschaftsleistung war wieder einmal hervorragend. In der Hintermannschaft ragte Krippes heraus, aber auch die übrigen Spieler lösten ihre Aufgabe mit viel Geschick. Torwart Schwarz reagierte einige Male blitzschnell. Im Angriff waren Ludwig und Kliche die besten.“


Mettendorf, den 30.12.1959
Punktspiel: FC Mettendorf – DJK Wißmannsdorf            3:2 (1:1)

Der FC Mettendorf wird bei der Vergebung der Meisterschaft noch ein Wort mitreden. Unter denkbar ungünstigen Umständen kam schließlich noch ein sehr wertvoller doppelter Punktgewinn zustande.

Aber zum Spielverlauf selbst: Die Gäste starteten sehr temperamentvoll, und man gewann sofort den Eindruck, daß sie den Sieg um jeden Preis wollten. Unsere Elf, die mit einem solchen Beginn nicht gerechnet hatte, sah sich in den ersten 10 Minuten ganz klar in der Defensive. Zwar konnten sich die Blau-Gelben keine zwingenden Torchancen herausspielen, es war mehr ein gewaltsames Drängen und Bolzen.

So fiel überraschend der Führungstreffer, als Kliche im Tor einen Schuß des Linksaußen nicht festhalten konnte, Weyand dazwischen sprang, den Ball aber nicht wegbrachte, der nach einigem Hin und Her vor den einschußbereiten Stiefel eines Gästestürmers zu liegen kam, ein kleiner Tick und es stand 1:0!

Nun aber rafften sich die Grün-Weißen auf. Das Spiel wurde sehr farbig, man sah jetzt schon ganz klar: Spielerisch hatten die Platzherren den Gästen einiges voraus. Der Sturm, der wie die ganze Mannschaft gegenüber dem letzten Spiel unverändert blieb, harmonisierte sehr gut. Nach einer Kombination Thielen – Ludwig flankte Thielen hoch vors Tor, und das Leder senkte sich zur Verblüffung aller unter die Latte.

Somit also 1:1 – und nun nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Aufgehetzt von ihren fanatischen Schlachtenbummlern, schlugen die Gäste eine Gangart ein, wie sie ihresgleichen wohl weit und breit sucht. Da wurde getreten, geschlagen, gestoßen, festgehalten; man hörte Zurufe von draußen wie ‚Jupp, tret ihm die Knochen kaputt‘ oder ‚Karl, hau der alten Sau eine in die Fresse‘ oder ‚Schlag ihn k.o.‘. Mitten in dieser Arena ein hilfloser Schiedsrichter. Das erste Opfer wurde Ludwig. Er erreichte den Ball um den Bruchteil einer Sekunde eher als der Gegner, legte sich den Ball vor, da traf ihn ein Tritt in den linken Fuß. Aus der Traum, er mußte das Spielfeld verlassen. Nur wenig später befindet sich Wolfers am Boden, kann nur mit großer Anstrengung aufstehen. Es geht weiter – und plötzlich krümmte sich Wolsfeld I. Er hat einen Tritt in den Leib bekommen. Man fordert Platzverweise – ist ja sinnlos! Es geht weiter 9 gegen 11. Doch Wolsfeld versucht es wieder, doch Ludwig kann nicht auftreten.

 Bis zur Halbzeit tut sich nichts mehr, Wolsfeld II hat einige Male Pech mit Bombenschüssen. Die Rohheit der Gäste wird etwas gedämpft durch das rücksichtslose Eingreifen unseres Stoppers Spoden. Nach der Pause versuchen die Gäste wiederum, schnell eine Entscheidung zu erzwingen. Doch die Hintermannschaft des FC wächst über sich hinaus, macht jeden Angriff zunichte.

Nun ist Ludwig wieder mit von der Partie, kann jedoch keinen Schritt mehr laufen. Und allmählich müssen die Gäste ihrem schnellen Beginn Tribut zollen, die Kräfte lassen nach. Der FC kommt wieder auf. Flanke von links – Gewühl am Torraum – Ball ist abgewehrt, doch da kommt aus dem Hinterhalt Jakob Wolsfeld – und eine flache Bombe sitzt unhaltbar im rechten Eck. In dieser Phase grün-weißer Überlegenheit muß plötzlich der linke Läufer Weber das Spielfeld verlassen – wegen zweimaligen Handspiels! Ja, Herrgott soll denn heute alles gegen uns sein? Zu den Verletzungen noch diese krasse Fehlentscheidung.

Und der vielberühmte Kampfgeist der Mettendorfer flammt wieder auf, mit 9 ½ Spielern bäumt man sich verzweifelt gegen die zahlenmäßige Übermacht auf. Wolsfeld I gibt halbhoch zu dem verletzten Ludwig, der jetzt seine ganze Kraft in diesen 18-m Schuß legt und haargenau neben dem rechten Pfosten saust der Ball ins Netz – 3:1! Ist der Vorsprung zu halten? Unsere Hintermannschaft tut, was sie kann, aber sie muß den Treffer zum 2:3 noch hinehmen, und unter dem Jubel der Zuschauer endet dieser Verzweifelungskampf.“

Nach zwei weiteren Erfolgen hatte Mettendorf die Staffelmeisterschaft errungen.

Das Endspiel um die Kreismeisterschaft verlor Mettendorf dann am 21.12.59 in Wolsfeld gegen Rittersdorf mit 5:2.

Die Aufstellung in diesem Spiel:

Schwarz H.

Wolsfeld Jak.  Krippes W.

Weyand Chr.   Spoden R.        Weber H..

Thielen A.       Gangolf M..    Kliche H.         Herrmann W.   Kickert J.

Der Neuanfang 1958

Trotz dieses ersten Tiefs ließen es sich die Fußballbegeisterten in Mettendorf und Umgebung nicht nehmen, 1958 in der 3. Kreisklasse einen neuen Anfang zu nehmen.

Hier zeichneten sich neben vielen anderen Rudolf Spoden aus Niehl und Johann und Jakob Wolsfeld bei der Wiederbelebung des Vereins und der Wiederaufnahme des Spielbetriebs aus. Mit besonders großem Engagement als technisch versierter Spieler und langjähriger Schriftführer des Vereins ging in dieser Zeit Matthias Ludwig aus Sinspelt zur Sache, dem Verfasser dieser Zeilen, der schon aus seinen Schülertagen am Bitburger Gymnasium als fußballbegeisterter Jugendlicher bekannt war.

1. Mannschaft von 1958

stehend von links nach rechts:
Walter Hermann, Matthias Ludwig, Jakob Wolsfeld, Horst Klische, Jonny Wolsfeld

mittlere Reihe von links: Heinz Dichter, Rudolf Spoden, Willi Wolfers
knieend von links: Klaus Hamper, Heinz Schwarz, Manfred Dichter

Der neue Elan wirkte sich überaus positiv aus, in kurzer Zeit stieg man zweimal auf, so dass der FC Mettendorf in der Spielzeit 59/60 wieder in der 1. Kreisklasse angelangt war. Auch eine Reservemannschaft nahm wieder an den Meisterschaftspielen teil.

Aber wie es in der Geschichte von Vereinen des öfteren geschieht, folgte, nachdem der erste Elan vorüber war, Mitte der 60er Jahre ein erneutes Tief. Da es damals noch nicht üblich war, systematische Jugendarbeit zu betreiben, fehlte es nach einigen Abgängen an spielstarkem Nachwuchs. Es folgte ein Sturzflug, der mit einem zweimaligen Abstieg verbunden war und den FC in die 3. Kreisklasse zurückbeförderte.

Das nächste Bild zeigt die Mettendorfer Mannschaft, vermutlich um 1954

stehend von links:Rudolf Dichter, Walter Krippes, Matthias Kolbet, Rudolf Spoden, Alfred Eckes, Josef Spartz;
knieend von links:Peter Spartz, Erich Krippes, Günter Fröschling, Otto Straub, Reinhard  Masselter

Sportfeste waren damals noch Ereignisse, auf die sich Spieler und Zuschauer freuten und regen Anteil daran nahmen, auch wenn es nicht um Meisterschaften, Abstieg und Punkte ging. Dass der FC Mettendorf zu dieser Zeit vielfältige und weitreichende sportliche Kontakte pflegte, beweist die nächste Aufnahme, die die 1. Mannschaft bei einem Sportfest in Maring-Noviand an der Mosel zeigt.

stehend von links:Jonny Wolsfeld, Ady Michels, Jakob Wolsfeld, Manfred Gangolf, Adolf Thielen
mittlere Reihe: Peter Fandel, Rudolf Spoden, Willi Wolfers

knieend: Willi Krippes, Josef Nosbüsch, Christian Weyandt.

Ende der 60er Jahre begann Jakob Wolsfeld mit regelmäßigem Jugendtraining, um dem Verein wieder eine solidere Basis zu verschaffen. 1970 wurde dann die Jugendspielgemeinschaft mit dem SV Neuerburg gegründet, die bis heute Bestand hat und den beiden Vereinen schon schöne Erfolge gebracht hat.

1971 erfolgte die Fusion mit Lahr, die nach anfänglichen Turbolenzen bis heute gehalten hat und durchaus gute Erfolge zeitigte. Leider ist die Anteilnahme der Lahrer Bevölkerung an „ihrem“ Verein in dem letzten Jahrzehnt stark abgeklungen; der FC hat gegenwärtig nur noch 3 Mitglieder in Lahr und bedauerlicherweise verirrt sich kaum noch ein Lahrer Zuschauer zu unseren Heimspielen.

Sicherlich ist das auch dadurch bedingt, dass die Kinder und Jugendlichen durch den Besuch der Grundschule in Körperich zum dortigen FC tendieren und die Kontakte zu unserem Verein eingeschlafen sind.

Die nächste Aufnahme zeigt die Mannschaft aus der Saison 66/67:

stehend von links: Adolf Michels, Erwin Ewen, Willi Krippes, Manfred Reintges, Berthold Hecker, Fritz Fandel, Walter Hermann, Josef Nosbüsch;
knieend von links: Egon Thielen, Adolf Thielen, Leo Clerf, Werner Thelen